KI-Bots aussperren: So schützt du deine Website effektiv

Sie kommen leise, systematisch und manchmal ungebeten: KI-Bots. Sie durchsuchen Websites, kopieren Inhalte und trainieren damit große Sprachmodelle. Wer seine Texte, Bilder oder vertraulichen Inhalte schützen will, sollte wissen, wie diese Bots funktionieren – und wie man sie aussperrt. Hier erfährst du, wie das gelingt.

Portraitbild der/des Autor/in Thomas Kirchner
Moderne Vektorillustration einer digitalen Verkehrskreuzung aus Datenstraßen. Ein intelligentes Tor mit Piktogrammen für ‚Zulassen‘ und ‚Sperren‘ steuert den Datenfluss: Such-Crawler bewegen sich geordnet durch die offene Spur, während KI-Scraper in eine

Was sind KI-Bots?

KI-Bots sind automatisierte Programme, die Websites systematisch abrufen. Sie folgen Links, lesen Texte aus und kopieren Inhalte, um Daten zu sammeln oder Modelle zu trainieren. Bekannte Varianten sind Suchmaschinen-Crawler wie der Googlebot, aber zunehmend auch spezialisierte KI-Crawler, die Inhalte für Systeme wie ChatGPT, Claude oder Perplexity abrufen.

Manche Bots agieren offen und identifizierbar. Andere tarnen sich als normale Besucher oder verbergen ihren Ursprung hinter Cloud-Infrastrukturen. Das Problem: Während klassische Crawler die Sichtbarkeit einer Seite verbessern, entziehen KI-Bots unkontrolliert Wissen und Ressourcen. Sie überfluten Server, verzerren Statistikdaten oder verwenden Daten, die nie zur Weitergabe bestimmt waren, so bspw. personenbezogene Daten, wie Bilder, Namen und E-Mail-Adressen. Um KI-Bots auf Websites auszuschließen, braucht es Verständnis, Strategie und technische Umsetzung.

Warum KI-Bots ein Problem sein können

Auf den ersten Blick scheint es egal zu sein, wer eine Website besucht. Doch KI-Bots bringen gleich mehrere Risiken mit sich:

  1. Datenraub: Viele KI-Crawler kopieren ganze Seiteninhalte und verwenden sie ohne Zustimmung für Trainingszwecke.
  2. Serverlast: Wenn hunderte Bots gleichzeitig auf deine Website zugreifen, kann das System langsamer werden oder ganz ausfallen.
  3. Fehlerhafte Analysen: Bot-Traffic verfälscht Statistiken – Seitenaufrufe, Conversion-Raten oder Besucherquellen werden unbrauchbar.
  4. Rechtliche Unsicherheit: Ohne Zustimmung dürfen Inhalte nicht weiterverarbeitet werden – das betrifft insbesondere personenbezogene oder urheberrechtlich geschützte Daten.
  5. Verlust von Kontrolle: Du weißt oft nicht, welche Daten kopiert oder wie sie weiterverwendet werden.

Kurz gesagt: Wer KI-Bots nicht kontrolliert, verliert Daten, Performance und Übersicht. Um unerwünschte Webcrawler zu blockieren, reicht es nicht, auf Glück zu hoffen – du brauchst aktive Schutzmechanismen.

Welche KI-Bots besonders aktiv sind

Heute sind Dutzende KI-Bots aktiv. Einige gehören zu großen Unternehmen wie OpenAI, Google oder Anthropic, andere stammen von weniger bekannten Anbietern, die Inhalte für Trainingsdatenbanken sammeln.

Die folgende Übersicht unterteilt diese Bots in drei Kategorien:

  • LLM/AI Data Scraper: sammeln Daten für das Training von Sprachmodellen.
  • KI-Such-Assistenten: rufen Inhalte für Echtzeitantworten in Suchsystemen ab.
  • KI-Agenten: interagieren aktiv mit Websites und führen eigenständige Aktionen aus.

Damit du sie gezielt aussperren kannst, findest du zu jeder Kategorie eine Tabelle mit Beispiel-Snippets für deine robots.txt .

LLM/AI Data Scraper

Diese Bots sammeln Inhalte für das Training großer Sprachmodelle.

Bot-Name Anbieter Kurzbeschreibung robots.txt (Block-Beispiel)
GPTBot OpenAI Trainingsdaten für LLMs
User-agent: GPTBot
Disallow: /
CCBot Common Crawl Offene Web-Datenbasis für KI-Training
User-agent: CCBot
Disallow: /
ClaudeBot Anthropic Trainingsdaten für Claude
User-agent: ClaudeBot
Disallow: /
CloudVertexBot Google Crawlt für Vertex-AI-Trainingszwecke
User-agent: CloudVertexBot
Disallow: /
Applebot-Extended Apple Erweiterter Apple-Crawler (Siri/KI)
User-agent: Applebot-Extended
Disallow: /
Bytespider ByteDance Datensammlung für KI/Suche
User-agent: Bytespider
Disallow: /
DeepseekBot DeepSeek AI Crawlt Trainingsdaten für DeepSeek
User-agent: DeepseekBot
Disallow: /
cohere-training-data-crawler Cohere Trainingscrawler für Cohere-LLMs
User-agent: cohere-training-data-crawler
Disallow: /
PanguBot Huawei Daten für PanGu-Modelle
User-agent: PanguBot
Disallow: /

KI-Such-Assistenten

Diese Bots rufen Inhalte für Such- und Antwortsysteme ab.

Bot-Name Anbieter Kurzbeschreibung robots.txt (Block-Beispiel)
ChatGPT-User OpenAI Browsing-Abrufe durch ChatGPT
User-agent: ChatGPT-User
Disallow: /
OAI-SearchBot OpenAI OpenAI-Suchindex für Echtzeitabrufe
User-agent: OAI-SearchBot
Disallow: /
Google-Extended Google Daten für generative Suche (Gemini)
User-agent: Google-Extended
Disallow: /
BingBot Microsoft Versorgt Bing/Copilot
User-agent: BingBot
Disallow: /
PerplexityBot Perplexity AI Crawlt für KI-Suchplattform
User-agent: PerplexityBot
Disallow: /

KI-Agenten

Autonome Bots, die im Browser eigenständig handeln und interagieren.

Bot-Name Anbieter Kurzbeschreibung robots.txt (Block-Beispiel)
ChatGPT-Operator OpenAI Führt Aufgaben direkt im Web aus
User-agent: ChatGPT-Operator
Disallow: /
GoogleAgent-Mariner Google Autonomer Browser-Agent
User-agent: GoogleAgent-Mariner
Disallow: /
Google-Shopping-AI Google Agentische Shopping-Analyse
User-agent: Google-Shopping-AI
Disallow: /
Deepseek Agent DeepSeek AI Automatisierte Browseraktionen
User-agent: Deepseek/1.0
Disallow: /

Wie KI-Bots Websites crawlen

Bots funktionieren wie Suchmaschinen – sie folgen Links, laden Inhalte und speichern Texte oder Medien. Technisch passiert das meist über den sogenannten User-Agent im HTTP-Header. Gute Bots geben sich offen zu erkennen, andere tarnen sich als Chrome oder Safari.

Bots wie GPTBot oder ClaudeBot scannen HTML, PDFs, Bilder und Texte. Sie speichern Strukturen, um daraus Modelle zu trainieren. Einige nutzen ganze IP-Netze, um Sperren zu umgehen. Ihre Zugriffe zeigen sich in Server-Logs mit wiederkehrenden Anfragen in kurzen Intervallen.

Typische Erkennungszeichen:

  • Viele Anfragen von derselben IP-Adresse
  • Keine oder untypische Referrer
  • Sehr kurze Antwortzeiten
  • Zugriff auf Inhalte, die für Menschen schwer auffindbar sind

Wer Bots auf Websites erkennen und filtern möchte, kann Tools wie Log-Analysen, Firewalls oder spezialisierte Bot-Detection-Systeme nutzen.

Wie man KI-Bots auf Websites aussperrt

Im Abschnitt Welche KI-Bots besonders aktiv sind, haben wir einige der bekanntesten Bots aufgelistet. Um sie auszusperren, kannst du folgende technische Maßnahmen ergreifen. Am besten konsultierst du hierfür, den Webmaster eurer Website.

robots.txt konfigurieren

Die Datei robots.txt ist dein erster Schutzschild. Sie liegt im Stammverzeichnis der Domain und teilt Bots mit, was sie dürfen. Beispiel:

User-agent: GPTBot
Disallow: /

Damit verbietest du GPTBot den Zugriff auf alle Inhalte. Die Datei ist leicht zu erstellen, aber freiwillig: Nicht jeder Bot hält sich daran. Trotzdem ist sie der erste Schritt, um Robots.txt KI Bots zu sperren.

.htaccess oder Firewall-Regeln einsetzen

Wenn du Apache nutzt, kannst du in der .htaccess -Datei gezielt Bots sperren:

<IfModule mod_rewrite.c>
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_USER_AGENT} (GPTBot|ClaudeBot|CCBot) [NC]
RewriteRule ^ - [F,L]
</IfModule>

So wird der Zugriff dieser Bots vollständig verweigert. Bei Nginx geschieht das über deny -Regeln oder Cloud-Firewalls. Das ist deutlich wirksamer, weil Bots gar keine Antwort erhalten.

Bot-Erkennung per Header oder Verhalten

Professionelle Systeme wie Cloudflare, Fastly oder AWS WAF erkennen verdächtiges Verhalten: zu viele Anfragen pro Sekunde, fehlende JavaScript-Ausführung oder untypische Header. Du kannst Bots automatisch blockieren, captchas auslösen oder Umleitungen setzen.

Dynamische Schutzsysteme

CDN-gestützte Bot-Management-Lösungen wie Datadome, Radware oder Akamai bieten intelligente Mustererkennung. Sie unterscheiden gute von schädlichen Bots und lassen dich feingranular steuern. So lässt sich Bot Traffic reduzieren und die Website-Performance verbessern.

Technische Umsetzung Schritt für Schritt

Erstelle oder öffne deine robots.txt.
Lege sie im Stammverzeichnis (z. B. www.deineseite.de/robots.txt ) an.
Trage dort Bots ein, die du ausschließen möchtest (siehe Tabellen oben).

Überprüfe die Erreichbarkeit.
Rufe die Datei im Browser auf. Wenn sie korrekt geladen wird, ist sie aktiv.

Ergänze serverseitige Sperren.
– Apache: .htaccess mit RewriteCond %{HTTP_USER_AGENT}
– Nginx: if ($http_user_agent ~* (GPTBot|ClaudeBot)) { return 403; }

Teste den Zugriff.
Nutze Tools wie httpstatus.io oder curl -A GPTBot deineDomain.de.

Überwache dein Server-Log.
Wenn Bots weiterhin auftauchen, ergänze IP-Sperren oder nutze ein CDN mit Bot-Protection.

Pflege deine Sperrliste regelmäßig.
Neue Bots entstehen wöchentlich. Aktualisiere sie mindestens einmal im Quartal.

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Grenzen des Blockierens

Kein System ist perfekt. Viele Bots ignorieren Regeln, nutzen Proxy-Netzwerke oder tarnen sich als Browser. Zudem besteht das Risiko, versehentlich erwünschte Crawler wie Googlebot zu sperren. Deshalb gilt: Beobachte, protokolliere, justiere.

Auch rechtlich bleibt die Lage dynamisch. Es gibt bislang keine eindeutige gesetzliche Regelung, die KI-Crawler generell verbietet. Dennoch darfst du klar festlegen, dass deine Inhalte nicht genutzt werden dürfen. Eine transparente robots.txt und ein klarer Hinweis in deiner Datenschutzerklärung schaffen rechtliche Sicherheit.

Rechtliche Aspekte

Das Sperren von KI-Bots betrifft Datenschutz und Urheberrecht gleichermaßen. Die DSGVO schützt personenbezogene Daten – und IP-Adressen zählen dazu. Wenn KI-Bots personenbezogene Daten verarbeiten, brauchst du eine Rechtsgrundlage.

Außerdem gilt das Urheberrecht: Texte, Fotos oder Videos dürfen nicht ohne Zustimmung genutzt werden. KI-Bots, die solche Inhalte speichern, bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone.
Rechtsexperten empfehlen, klare Nutzungsbedingungen zu formulieren und technische Schutzmaßnahmen als Ausdruck deines Willens einzusetzen. Das dokumentiert, dass du keine Weiterverwendung erlaubst.

Für Bildungs- oder Jugendorganisationen gilt zudem: Achte darauf, dass Schutzmechanismen keine Barrieren für assistive Technologien (z. B. Screenreader) schaffen.

Vorteile einer kontrollierten Bot-Strategie

Eine gezielte Bot-Steuerung verbessert die Stabilität und Sicherheit deiner Website. Du schützt nicht nur deine Inhalte, sondern auch Ressourcen. Sauberer Traffic bedeutet verlässliche Statistikdaten und bessere Entscheidungen.

Du vermeidest Überlastungen und schaffst Vertrauen bei Nutzern, die wissen, dass ihre Daten sicher sind. Besonders Organisationen im Bildungsbereich profitieren: Bot Protection für Bildungs- und Jugendorganisationen sorgt dafür, dass sensible Informationen nicht in falsche Hände geraten.

Tipps für Betreiber

  1. Analysiere regelmäßig Server-Logs und identifiziere verdächtige IPs.

  2. Nutze Bot-Management-Tools oder CDN-Firewalls.

  3. Blockiere nur Bots, die keinen Nutzen bringen – z. B. Trainingscrawler.

  4. Aktualisiere deine robots.txt regelmäßig.

  5. Dokumentiere deine Maßnahmen transparent.

  6. Teste nach jeder Änderung die Erreichbarkeit deiner Website.

  7. Beziehe dein Team oder IT-Dienstleister ein.

Fazit

Das Aussperren von KI-Bots ist ein laufender Prozess. Mit der richtigen Kombination aus robots.txt , Firewall-Regeln und Monitoring kannst du unerwünschte Webcrawler blockieren und deine Inhalte schützen. Entscheidend ist nicht die Vollständigkeit, sondern die Aufmerksamkeit: Bleib wachsam, prüfe regelmäßig und reagiere auf neue Entwicklungen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Achte auf ungewöhnliche Anfrageraten, wiederkehrende IP-Ranges und untypische User-Agents.

Nein, aber du kannst die meisten bremsen oder aussperren.

Ja, über robots.txt und Nutzungsbedingungen.

Nur, wenn du versehentlich Suchmaschinen-Bots blockierst.

Cloudflare, Datadome, Radware oder Log-Analysetools wie AWStats.

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