Vier einfache Tipps zur Kundengewinnung für Gruppenhäuser

Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit den Himmlischen Herbergen arbeiten wir gemeinsam mit über 60 Hausleitungen daran, wie Gruppenhäuser systematisch Firmenkunden als Zielgruppe erschließen können. Die Erkenntnisse aus unseren Webinaren, dem Austausch und zahlreichen Praxisbeispielen haben wir für dich jetzt in kompakte Tipps zusammengefasst.

Portraitbild der/des Autor/in Thomas Kirchner
Hellblauer Hintergrund. Darauf ein Magnet, der verschiedene Icons anzieht.

Warum Kundengewinnung für Gruppenhäuser?

Viele Gruppenhäuser wurden nicht gegründet, um Profit zu machen, sondern um Räume für Gemeinschaft, Bildung und Begegnung zu schaffen.

Die Realität sieht inzwischen anders aus: Steigende Kosten, schwankende Belegungszahlen und unsichere Förderaussichten zwingen Häuser dazu, wirtschaftlich tragfähiger zu werden, um eine langfristige Perspektive zu haben. Der Wunsch vieler Häuser, sich auch für Firmenkunden zu öffnen – zum Beispiel als Ort für Teamtage oder Azubi-Trainings – wächst.

Nun stehst du als Hausleiter:in oder Geschäftsführer:in eines Gruppenhauses vor der Frage, wie du deine gewünschten Kund:innen erreichen kannst?

Aus unseren Workshops und Webinaren mit Gruppenhäusern aus ganz Deutschland haben wir vier Tipps erarbeitet, die dir helfen, erste Schritte bei der Kundengewinnung zu gehen.

Lass' uns dir helfen, die Kundengewinnung in deinem Haus nicht dem Zufall zu überlassen, sondern zielgerichtet und mit überschaubarem Aufwand zu starten. 

Tipp #1

Schärfe deine Positionierung und mach sie sichtbar

Viele Gruppenhäuser haben coole Besonderheiten in ihren Angeboten, die aber versteckt dargestellt sind oder in der Masse bereitgestellter Informationen verschwimmen.

Dadurch werden die Häuser von Kund:innen, für die diese Angebote relevant sein könnten, nicht direkt gefunden oder als ernsthafte Alternative für die nächste Gruppenreise in Betracht gezogen. Egal, ob Website oder Social Media.

Schon gewusst? Seit dem 10. Juli werden auch öffentliche Videos und Fotos von Instagram & Facebook in den Ergebnissen von Suchmaschinen angezeigt.

Was heißt das konkret für dich und dein Haus

Wenn Kunden auf deine Website stoßen, sollte folgendes direkt klar werden:

  • Wofür dein Haus steht: Was unterscheidet dein Haus von Hotels oder anderen Gruppenhäusern?
  • Was dein Haus besonders macht: Habt ihr eine Atmosphäre, die heraussticht oder Angebote, die auf Firmenkunden einladend wirken? 
  • Wer bei dir im Haus genau richtig ist: Sprich deine Wunsch-Kundschaft namentlich an, bspw. Schulklassen, Familien oder Firmen. Versuch dich hier so spitz wie möglich zu positionieren: Kommen alle Firmen für dein Haus in Frage oder nur Unternehmen bestimmter Branchen oder gar welche, deren Werte du vertrittst?

Dein erster Schritt zur Positionierung

Formuliere einen Satz oder auch einen Abschnitt, wofür dein Haus steht, was es besonders macht und wer bei dir genau richtig ist. Und diesen Satz verwendest du überall weiter, auf deiner Website, in Mails, Broschüren und auf deinen Social-Media-Kanälen. 

👉  Vorlage: So formulierst du ein Positionierungs-Statement für dein Haus

Kopiere dir unsere Vorlage und passe die [Platzhalter] nach deinen Wünschen und eurer Positionierung an. Eignet sich hervorragend als Aufgabe für eine Session mit deinem Team.

🏡 WHAT – Was ist [Name des Gruppenhauses]?

[Name des Gruppenhauses] ist ein Ort für [Gemeinschaft, Bildung und gelebte Vielfalt]. Wir bieten Gruppen [einen Raum zum Lernen, Erleben und Zusammenwachsen] – egal ob [Jugendgruppe, Verein oder Unternehmen].

💡 WHY – Warum kommen Menschen zu uns?

Menschen kommen zu uns, weil sie [eine Auszeit vom Alltag suchen – einen Ort, an dem Beziehungen entstehen, neue Ideen wachsen und Teams stärker werden].

Unser Haus schafft die Bedingungen dafür: [mit Atmosphäre, Freiraum und dem richtigen Maß an Begleitung].

🔧 HOW – Wie arbeiten wir?

Wir [kombinieren eine klare Haltung mit Gastfreundschaft auf persönlicher Ebene]:

Ob [Seminargruppe, Schulklasse oder Teamtag] – wir gestalten eure Zeit bei uns [individuell, unkompliziert und mit Herz]. Unsere Räume, das Gelände und unsere Angebote [passen wir flexibel an die Bedürfnisse unserer Gäste an].

Dabei setzen wir auf [Begegnung auf Augenhöhe, regionale Küche und eine Umgebung, die inspiriert].

👉  Tipp: Deine Website-Besucher:innen haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne

Der erste Eindruck zählt – und das schneller als man denkt. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass Besucher:innen innerhalb der ersten 10 bis 20 Sekunden entscheiden, ob sie auf der Website bleiben oder sie wieder verlassen. Laut der Nielsen Norman Group springen viele Besucher:innen sogar schon früher ab, wenn ihnen der Nutzen der Seite nicht direkt ersichtlich ist.

In der Praxis hat sich eine Faustregel etabliert: Etwa 12 Sekunden bleiben, um zu überzeugen. Heißt also, deine Website muss sehr schnell den Nutzen kommunizieren und den Besucher:innen zum Weiterklicken animieren. Klare Gestaltung, aussagekräftige Überschriften und ein sichtbares Angebot für deine Wunsch-Kundschaft sind entscheidend, um die Aufmerksamkeit der Besucher:innen in dieser kurzen Zeitspanne für sich zu gewinnen.

Du brauchst also etwas, das direkt einen guten Eindruck hinterlässt. Ein Video oder auch positive Bewertungen durch Kund:innen sind nützliche Helferlein, die zum Bleiben animieren.

Tipp #2

Spezifisches Angebot, statt Bauchladen für alle 

Ein "Alle sind willkommen" ist kein eindeutiges Angebot. Fokussiere dich auf die Kundschaft, die du wirklich erreichen möchtest und für die du passende Angebote bereitstellst. Kund:innen brauchen klare und greifbare Anregungen, um bei dir zu buchen.

Unser Tipp: strukturiere deine Angebote in Paketen oder Modulen. Gib einem Angebot:

  • einen Namen,
  • eine eindeutige Beschreibung,
  • eine Dauer,
  • einen Preisrahmen und
  • am allerwichtigsten: stelle den Nutzen für deine Kundschaft klar heraus.

 Je klarer du bist, desto eher wird dein Haus gefunden.

Zeige konkrete Angebote für Kunden auf

Erstelle eine Mini-Broschüre mit einer einseitigen Zusammenfassung deines Angebots und konzentriere dich hier wirklich auf den Nutzen für einen potenziellen Firmenkunden. Dafür kannst du Canva oder auch PowerPoint nutzen, um die Gestaltung als Blickfang zu nutzen. Halte es ganz simpel und einfach. Zeige auf, was dein Angebot umfasst und wie Firmen davon profitieren können, zum Beispiel mit einem Musterangebot.

Tipp #3

Ziehe Interessenten mit Lead-Magneten an, um ins Gespräch zu kommen

Im Marketing wird der Begriff Lead-Magnet genutzt, um Methoden und Wege zu beschreiben, gezielt neue Kontakte anziehen – wie ein Magnet eben.

Die Idee dahinter: Du bietest deiner Kundschaft einen klaren Nutzen und im Gegenzug kannst du mit ihnen in Kontakt treten, um dir bspw. Feedback zu deinem Lead-Magneten einzuholen.

Ein Lead-Magnet kann vieles sein. Wichtig ist dabei nicht das Format, sondern der Nutzen, den du damit erzeugst

Statt Kund:innen direkt eine Buchung in deinem Haus vorzuschlagen, ist es wirkungsvoller, ihnen erstmal etwas Nützliches anzubieten – ganz ohne Erwartung. Firmenkunden haben zum Beispiel andere Anforderungen als private Kund:innen und wollen nicht lange nach Unterkünften suchen. Stattdessen ist es sinnvoller, ihnen kostenlose Impulse zu geben – etwas, das motiviert, nützt oder einfach Spaß macht. Genau dafür eignet sich ein Lead-Magnet, der deine Angebote ansprechend verpackt.

Entwickle einen Lead-Magneten, der anzieht und zum ersten Kontakt verlockt. Besonders ansprechend sind:

  • Erfahrungsberichte von anderen Kund:innen, 
  • Infoblätter mit allen Programmen oder 
  • Checklisten mit für ein gelungenes Team-Event.

Eine Checkliste spiegelt deine Angebote wider, die du für Kund:innen hast. Es hilft ihnen bei der Planung und zeigt gleichzeitig, dass dein Haus weiß, worauf es ankommt. Je nachdem, was du anbietest, kannst du hier auch verschiedene anlegen.

Baue einen simplen Weg zu Kontaktaufnahme

Oftmals suchen Kund:innen nach Orten, wo sie auch gezielt bestimmten Aktivitäten nachgehen können. Etwa Schulklassen und Firmenkunden sind auf der Suche nach Angeboten für teambildende Maßnahmen. Eine Checkliste wie "5 Gründe, warum [Name deines Hauses] euren Teamgeist lebendig werden lässt" kann hier ein idealer Magnet für neue Kontakte sein. Und lässt sich über verschiedene Kanäle verbreiten. 

KI-Creator: Ideen für deinen Lead-Magneten

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Im Hintergrund ein grüner Kreis, darauf das Emoji eines Roboterkopfes.
Tipp #4

Aktiv auf Kunden zugehen, aber mit Feingefühl - das Validierungsgespräch

Du verlässt dich vielleicht auf Empfehlungen oder zufällige Anfragen bei der Gewinnung neuer Kund:innen.

Das geht auch anders, mit sogenannten "Validierungsgesprächen". Ein Validierungsgespräch ist ein kurzes, ehrliches Gespräch mit jemandem aus deiner gewünschten Kundschaft. Also mit einer Person, für die dein Angebot gedacht ist. So findest du heraus, ob dein Angebot wirklich gebraucht wird.

Sprich potenzielle Kund:innen direkt an. Wer aktiv auf Menschen zugeht, baut Beziehungen auf. Wir reagieren positiv, wenn klar und einfach kommuniziert wird. Häufig suchen Kund:innen einen Partner für Klassenfahrten, Geschäftsreisen oder Teamevents. Ein Anruf oder eine E-Mail reicht. Frag konkret: Was muss dein Gästehaus bieten, damit die Kundschaft bucht? Was braucht es, damit ein Aufenthalt in deinem Haus funktioniert?

Warte nicht auf Anfrageglück

Du musst kein Profi im Marketing sein. Starte klein.

  • Ein persönlicher Anruf bei einem regionalen Unternehmen, welches ein Wunschkunde ist.
  • Eine E-Mail und im Anhang deine neue Checkliste. 
  • Ein kurzes Video mit einer Tour durch dein Haus.
  • Social Media-Content und zeigen, was dein Haus besonders macht.

Kundengewinnung ist ein Prozess und beginnt mit deinem ersten Schritt. 

Du musst nicht alles, aber du musst anfangen

Du fühlst dich vielleicht erstmal überfordert von dem Thema Kundengewinnung. Aber die gute Nachricht: Du brauchst keine Agentur und kein großes Budget. Sondern ein klares Profil und den Mut, einen ersten Schritt zu machen. Wer sich klar positioniert, sichtbar wird und aktiv auf seine gewünschte Kundschaft zugeht, wird langfristig erfolgreicher. 

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Vorsicht bei der Umsatzsteuer 

Ein Punkt, der bei der Anwerbung von Firmenkunden übersehen werden kann, betrifft die Umsatzsteuerpflicht. Viele gemeinnützige Gruppenhäuser arbeiten bislang im nicht steuerpflichtigen Bereich – etwa weil sie von kirchlichen Trägern unterstützt werden oder weil sie ausschließlich an gemeinnützige Gruppen vermieten. In diesen Fällen stellen sie Rechnungen ohne Umsatzsteuer aus.

Doch Achtung

Wenn du dein Haus für gewerbliche Kund:innen öffnest – zum Beispiel für Unternehmen, die Teamtage oder Workshops bei dir buchen – kann das als „unternehmerische Tätigkeit“ gewertet werden. Die Folge: Du wirst rückwirkend umsatzsteuerpflichtig, obwohl du die Umsatzsteuer in deinen bisherigen Rechnungen an Firmenkunden gar nicht ausgewiesen hast.

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Das will ich ausprobieren
Christopher Utsch

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Tom ist Kreativkopf bei descript. Durch seine Ideen und Visualisierungen werden unsere Software-Anwendungen nutzer:innenfreundlich und barrierearm. Er ist außerdem unser TÜV-zertifizierter Experte für Datenschutz.
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